Samstag, 22. März 2014

Tante Helenes Birnen-Kuchen

© Bilder Franziska Heinz
© Illustrationen Franziska Heinz












Bevor ein Rezept es in das Blog schafft, muss es sich dem Urteil von Familie und Freunden stellen. Dabei werden wortwörtlich Birnen mit Äpfeln verglichen: "Birnen sind doch gelb? Das muss eine besondere Apfel-Art sein" und "mild wie eine Birne, aber saftiger – passt zur Schokolade" oder "Schokoladen-Kuchen mit Birnen – also Birne Helene", schmunzelt ein Freund mit einem breiten Lächeln – und Schoko-Krümeln an seiner Oberlippe. Gelächter in der Runde. Er spielt auf Loriots "Pappa Ante Portas" an: Als der pensionierte Herr Lohse stößt Loriot immer wieder auf falsche Helenen und belehrt sein Gegenüber, wie eine richtige Birne Helene auszusehen hat: eine gekochte Birne mit Vanilleeis und mit heißer Schokolade. Dabei trifft er auf nur wenig Verständnis und treibt seine Frau zur Weißglut.  Dem Pudel scheint das währenddessen egal zu sein – er wartet und weiß: Die Birne fällt nicht weit vom Teller.


Sonntag, 2. März 2014

Ohne viele Worte: Der Windbeutel








© Bilder Franziska Heinz

„(...) the word that surfaced again and again was windbag“ – mit diesen Worten beschrieb ein Autor der Times seinen Interview Partner, einen New Yorker PR-Manager. „Windbag“, also wortwörtlich: Windbeutel – das kleine luftige Brandteig-Gebäcke mit der sahnigen Füllung, das so himmlisch schmeckt. Wie sieht allerdings eine Person aus, welche die Assoziation eines Windbeutels hervorruft? Daraufhin ploppte auch in meiner Vorstellung ein cremiger Windbeutel nach dem Anderen auf. Offensichtlich abgelenkt von meinem knurrenden Magen, kam mir erst nach ein paar langen Minuten die Erkenntnis, dass der Begriff Windbeutel, ebenso wie im Englischen, auch im Deutschen für Menschen verwendet wird, die gerne und viel reden – das Gesprochene hat dabei selten viel Inhalt. Die kulinarischen Windbeutel versprechen hingegen aber nicht zu viel.