Dienstag, 25. Juni 2013

Käsekuchen - das ist doch Quark!

© Bilder Franziska Heinz

Ein Leben ohne Facebook, Twitter und Instagram? Heute kaum noch vorstellbar. Doch wer sich hin und wieder ins kalte Wasser schmeißt und ein paar Stunden ohne soziale Netzwerke verbringt, hat schnell das Vergnügen reale, soziale Kontakte knüpfen zu können. Abseits von W-LAN-Verbindungen merkt man dann, dass das mit der Freundschaft eben doch anstrengender ist, als hin und wieder zu Tweeten, Simsen oder Skypen. Denn reale Beziehungen wollen gehegt und gepflegt werden.

Um Freunden eine kleine Freude machen zu können und somit ganz ohne Elektronik in Kontakt zu bleiben, empfehlen wir natürlich schmackhaftes Backwerk. So zum Beispiel einen traditionellen Quarkkuchen, der dank seiner unkomplizierten Machart selbst Backanfängern gelingt. 






Der Quarkkuchen, der je nach Zutatenwahl auch Käsekuchen oder Topfenkuchen heißen kann, ist eines der ältesten Kuchenrezepte. Erste Aufzeichnungen gab es bereits in der römischen Antike. Ungefähr 1000 Jahre später taucht das Schmankerl auch im deutschsprachigen Raum auf und erfreut sich unterschiedlichster Zutaten, wie Zimt oder Obst. Da es bei unserem Rezept aber darum geht, dass der Kuchen möglichst einfach ist, verzichten wir auf dekoratives Beiwerk.




Zuerst den Ofen auf 175° vorheizen. Das Mehl mit Zucker, Backpulver und Vanillezucker gut vermengen. Dann vorsichtig das Ei hineinschlagen und zusammen mit der Butter zu einer homogenen Masse verkneten.

Nun wird der Boden einer Springform mit ungefähr Dreiviertel des Teiges ausgelegt. Mit dem restlichen Teig wird ein circa zwei Zentimeter hoher Rand entlang des Springformrandes gebildet.


Das Mark einer Vanilleschote mit dem Quark und dem Öl solange verrühren, bis eine gemeinsame Masse entsteht. Vanillezucker und Puddingpulver unterrühren und nur soviel Milch hinzufügen, dass keine flüssige Masse entsteht. 

Die fertige Masse auf den Boden geben und den Kuchen ungefähr eine Stunde backen. Wer nicht will, dass sein Quarkkuchen braun wird, kann Alufolie auf die Springform legen.











Wer also das nächste mal kurzfristig eingeladen wird, Zeit mit den Liebsten zu verbringen, braucht sich nicht in letzter Sekunde abzumelden. Denn mit diesem Kuchen sind einem die "likes" vorprogrammiert.




Tobias

Freitag, 21. Juni 2013

Ganz und gar nicht halbherzig

© Bilder Franziska Heinz
„Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll.“ Ein Zitat vom großen deutschen Dichter Johann Wolfgang von Goethe. Goethes Texte in der Schule durchzunehmen war für manche kein leichtes Spiel. Oft musste man die Sätze in seinen Werken, oder auch ganze Passagen, mehrmals durchlesen, damit man sie versteht. Doch bei diesem Zitat wird jedem schnell klar, was es bedeutet. Etwas muss von Herzen kommen, damit es den anderen berührt. Es ist leicht seinem liebsten Menschen zu beschenken. Schnell in den Laden rein, den Lieblingsduft in den Einkaufswagen geworfen, und schon hat man ein Geschenk. Ist es aber nicht schöner, etwas zu verschenken, was ein Stückchen Liebe enthält? Die Lavendel Busserl sind genau richtig, um dass auszudrücken, was man mit einem gekauften Duft wohl schwer aussagen kann: „Ich hab dich gern.“




Zunächst wiegt man die Eier ab. Puderzucker, Mehl, vermischt mit Speisestärke und die Butter müssen einzeln genau soviel wiegen, wie die Eier. Das heißt, sind die vier Eier zusammen 240 Gramm schwer, so muss der Puderzucker, das Mehl mit der Speisestärke und die Butter jeweils 240 Gramm wiegen. Damit sich keine Klümpchen bilden muss der Puderzucker und das Mehl gesiebt werden.




Weiter geht es an die Zubereitung des Teigs. Die Eier mit dem Puderzucker schlägt man zu einer schaumigen Masse. Dann werden die geriebenen Zitronenschalen und der Rum hinzugefügt. Als nächstes nimmt man einige Esslöffel vom Mehl und rührt diesen mit einem Holzlöffel unter die Masse. Das restliche Mehl wird mit Backpulver vermischt. Dann wird beides nach und nach unter die zerlassene lauwarme Butter verrührt. Nun den Teig auf das gefettete Backblech verteilen und bei 180 Grad Celsius etwa zehn Minuten im Ofen backen. 



Nachdem der Teig fertig gebacken und ausgekühlt ist, geht es an das Ausstechen. Hierfür kann jede Form genommen werden. Am schönsten sind kleine Herzen. Nun mit Aprikosengelee bestreichen und mit einem weiteren Herz bedecken. Damit es nicht verrutscht, kurz trocknen lassen. Zum Schluss wird die Kuvertüre in einem Wasserbad geschmolzen und die Herzen zur Hälfte darin eingetaucht. Um dem Ganzen eine blumige Note zu verleihen, gibt man einen kleinen Tropfen biologisches Lavendelöl in die Kuvertüre. Mit dem Öl sollte man sparsam umgehen, denn ein Spritzer zu viel und die Schokolade schmeckt bitter. 

Nicht nur der Inhalt zählt, sondern auch die Verpackung. Also die Lavendel Busserl noch in eine schöne Schachtel verstauen, Geschenkschleife drum und das mit reichlich Liebe gefüllte Päckchen verschenken.


Linh


Montag, 17. Juni 2013

Oh, wie süß ist Panna – Cotta!


© Bilder Franziska Heinz


Schon seit einiger Zeit sind die Tage wieder länger und die Nächte kürzer. Nutzen konnte man seine freie Zeit nie, denn entweder hat es geregnet oder es war unangenehm kalt. Wer hat sich da nicht das ein oder andere Mal in das ferne Italien gewünscht? Sommer, Sonne und Desserts – ein Traum. Doch endlich haben auch uns die Sonnenstrahlen erreicht und wir können uns dank einer einfachen, aber äußerst erfrischenden Panna Cotta ein Stück Italien auf die Terrasse zaubern. Wer nimmt schon gerne mehrere hundert Kilometer auf sich, wenn es doch so einfach geht?



Für die kalte Mousse wird der Ofen nicht gebraucht und das Rezept ist relativ einfach umzusetzen. Zunächst wird die Sahne in einem Topf erhitzt. Am besten ist dieser beschichtet, so brennt trotz der hohen Temperatur nichts an. Danach wird die Vanilleschote und Zucker hinzugegeben und zum Kochen gebracht. Um ein schöneres Ergebnis zu erzielen, wird die Schote nicht ausgekratzt, sondern als Ganzes in den Topf gelegt. Zum einen, da die meisten Aromastoffe in der Außenkapsel der Vanilleschote stecken und zum anderen lösen sich die kleinen schwarzen Samen nicht in der Sahne auf.



In der Zwischenzeit werden die Gelantineblätter in eine kleine Schale mit kaltem Wasser eingelegt. Nach ein paar Minuten sind sie weich und ziemlich glitschig. Einfach ausdrücken und mit in die Sahneflüssigkeit geben. Nach kurzer Zeit, wenn sich Zucker und Gelatine aufgelöst haben, nimmt man die Vanilleschote aus dem Topf  und die Panna Cotta wird in kleine Gläser gefüllt. Anschließend wird alles für mindestens sechs Stunden in den Kühlschrank gestellt.



Ist die Wartezeit endlich vorbei, kann man mit Beeren oder einem Fruchtspiegel noch ein bisschen Farbe ins Spiel bringen. Dann endlich kann der kalte Genuss serviert werden und beweisen, dass der Sommer auch bei uns endlich angekommen ist.


Elena



Samstag, 15. Juni 2013

Den Göttern gleich


© Bilder Franziska Heinz

„Ihm reichte die heilige Nymphe
Allerlei Speis' und Trank, was sterbliche Männer genießen;
Setzte sich dann entgegen dem göttergleichen Odysseus,
Und Ambrosia reichten ihr Dienerinnen und Nektar.“

Wer in den Genuss von Ambrosia gelangt, wird unsterblich. Das rosa-farbene Mousse soll einem das ewige Leben schenken und ist nur den Göttern vorbehalten - so schreibt es zumindest Homer in der Ilias. Auch Ärzte gaben früher Lebens- und Schönheitselixieren den vielversprechenden Namen Ambrosia. Im Volksmund ist die verführerische Süßspeise als errötendes Mädchen bekannt.


Als erstes schlägt man die saure Sahne und den Schmand zusammen mit dem Zucker auf, sodass sich die Kristalle vollkommen auflösen. Die Masse mit Zitronensaft und Rum abschmecken. Der Alkohol darf gerne vorschmecken – schließlich soll er uns ja zum erröten bringen.

Die Gelatineblättchen in eine Schale mit kaltem Wasser legen und aufweichen lassen. Die Blättchen lösen sich nicht gänzlich, aber sie werden sehr glitschig. Die glibberige Masse wie einen Schwamm mit den Händen ausdrücken und darauf achten, dass nicht zu viel von der Gelatinemasse durch die Finger entwischt. Anschließend die Gelatine in heißem Wasser, ca. vier Esslöffel, lösen. Zum Schluss gibt man den roten Tortenguss hinzu. Was man jetzt erhält, ist eine knall-pinke Masse. So würde ich mir die zuckersüßen Flüsse im Schlaraffenland vorstellen, die nur dazu einladen, daraus zu trinken. Aber Naschen? Fehlanzeige – denn noch ist die pinke Masse nur Gelatine und keineswegs süß.

Anschließend wird die Farbe unter die Sahne-Schmand-Masse gerührt, bis sie sich vollständig verbinden. Unser Mädchen, das eben noch rot bis über beide Ohren war, bekommt jetzt einen rosigen Haut-Ton.


Jetzt kommt sie in den Kühlschrank, bis sie zu stocken beginnt. Das kann ca. 15 Minuten dauern – lieber zwischendurch kontrollieren, da die Masse durch die Gelatine zu fest werden kann. Hat sich das errötende Mädchen etwas gefestigt, schlägt man zwei Eiklar mit zwei Esslöffeln Zucker zu einem Eischnee und hebt ihn unter unsere Meid. Das Ganze soll zum Schluss eine fluffige, mousse-ähnliche Masse ergeben.

Bereits in der Antike erkannten die Menschen den Wert der Ambrosia, ein Rezept, das seit über 3000 Jahren nicht in Vergessenheit geraten ist. Trotzdem liest man sie immer seltener auf den Speisekarten großer Restaurants. Für das Rezept werden uns unsere Freunde in den Kocholymp befördern und uns bleibt nichts anderes übrig, als dabei bescheiden zu erröten.

Franziska

Dienstag, 11. Juni 2013

Für die langen Nächte


© Bilder Franziska Heinz




Jedes Jahr zur gleichen Zeit macht sich allerorts Panik breit. Während vor der Tür das Freibad mit kühlender Erfrischung lockt, sitzen hunderte von jungen Menschen an ihren Schreibtischen und blicken sehnsuchtsvoll aus dem Fenster. Ihre Köpfe rauchen, die Herzen rasen und Angst liegt in den Augen. Denn vor der Tür steht der Graus sämtlicher Studenten: die Abschlussprüfung.

Meist beginnt es ganz unterschwellig. Kurze Fragen nach Unterlagen werden in Nebensätzen versteckt, man versichert sich gegenseitig „definitiv noch nichts“ gemacht zu haben und wundert sich, warum Dozenten plötzlich so gestresst sind. Doch spätestens, wenn die ersten Vorreiter über ihren akkuraten Zusammenfassungen brüten und die Vorlesungen aus Wiederholungen bestehen, wird klar, dass man wieder einmal viel zu spät dran ist.

Plötzlich sieht man sich selbst übermüdet und mit ungewaschenen Haaren vor Büchern sitzend. Und während man die Welt im Allgemeinen und das deutsche Bildungssystem im Speziellen verflucht, kommt einem immer wieder die Frage ins Bewusstsein: „Warum habe ich nicht früher angefangen?“



Und weil wir wissen, dass es dieses Jahr nicht anders sein wird, haben wir das perfekte Schmankerl für all jene, die gerne alles auf den letzten Drücker erledigen. Die kleinen Calvados-Apfel-Cupcakes eignen sich perfekt für auslaugenden Prüfungsstress, da sie genügend Alkohol und Zucker enthalten, um auch die anstrengendsten Nächte hinter sich zu bringen.

Zunächst die Äpfel in kleine, sehr dünne Stücke schneiden, zusammen mit einem Esslöffel Zimt und dem Calvados in eine Schüssel geben und abgedeckt mindestens eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen. 

Calvados ist ein Branntwein, der entsteht, wenn man den sogenannten Cidre (vergorener Apfelmost) destilliert. Während Calvados bis zum zweiten Weltkrieg noch als billiger Bauernschnaps galt, kann man heute alles damit würzen – so auch unsere Cupcakes. Wir empfehlen möglichst einen älteren Calvados, mehr als vier Jahre, da sich erst dann das Aroma wirklich ausfalten kann.



Zuerst den Ofen auf 150°C Umluft vorheizen und ein Muffinblech gut einfetten. Für den Teig Butter und Zucker solange schlagen, bis sich der Zucker fast aufgelöst hat. Vorsichtig ein Ei nach dem anderen hinzugeben und rühren bis eine homogene Masse entsteht. Nach und nach unter ständigem Rühren das Mehl und den restlichen Zimt hinzugeben. 

Sobald die Äpfel lang genug gezogen haben, den Calvados in eine Tasse abfüllen und die Äpfel zu dem Teig geben. Die kleinen Förmchen mit Mehl auslegen, den Teig gleichmäßig verteilen und die Cupcakes 20 bis 25 Minuten backen.



Solange die kleinen Törtchen im Ofen sind, kann man das Frosting zubereiten. Dafür wird die Kuvertüre im Wasserbad erhitzt, bis sie vollkommen flüssig ist. Unter ständigem Rühren lässt man diese solange abkühlen, bis sie ungefähr Zimmertemperatur hat. Nun die flüssige Schokolade vorsichtig unter den Frischkäse heben. Wichtig ist dabei, dass die Kuvertüre nicht mehr heiß ist, da der Frischkäse sonst "schmilzt". Am Ende Puderzucker und den abgegossenen Calvados nach und nach unterheben, bis das Cream Cheese Frosting die gewünschte Konsistenz hat.

Nach der Backzeit die Cupcakes abkühlen lassen, da sie für das Frosting noch zu heiß sind. Sobald sie Zimmertemperatur erreicht haben, kann man mit einer Kuchenschaufel oder einem Messer das Frosting wie einen Berg auf den Cupcakes verstreichen und das fertige Küchlein genießen.



Sollte also wieder einmal ein Szenario à la „Ich habe soeben die letzten 200 Seiten meiner Semesterarbeit geschrieben und vergessen auf Speichern zu drücken“ auftauchen, einfach tief durchatmen, den Laptop aus dem Fenster werfen und die Nacht mit gefühlten hundert Cupcakes verbringen.

Tobias


Montag, 10. Juni 2013

Das amerikanische Cheesecake-Lächeln


© Bilder Elena Berchermeier



Denkt man an Cheesecake, fällt einem sofort New York ein. In einer Stadt, die niemals schläft, gibt es besonders viele Cafés, in denen man wenigstens ein paar Minuten verschnaufen kann. Und diese kleine Pause nutzten die Amerikaner bereits vor mehreren hundert Jahren um den American Cheesecake zu genießen. Im Laufe der Zeit wurde das Original jedoch immer wieder verändert – Extras hinzugefügt, Zutaten verändert. Unsere Variante befriedigt das Bedürfnis nach Schokolade, behält jedoch weiterhin die Leichtigkeit der Cheesecream.




Heizt den Ofen auf 190 Grad vor. Für den Boden wird der Zimtzwieback mit einem Holzhammer in einer tiefen Schüssel zerstoßen – am besten klopft man von oben. Alternativ lässt sich der Zwieback auch in einem Gefrierbeutel mit einem Nudelholz in feine Brösel zerkleinern. Nebenbei wird die Butter in einem Topf zerlassen und anschließend mit dem Zwieback vermengt. Um ein möglichst schönes Ergebnis zu erzielen, sollte man vermeiden, dass der Boden festklebt. Dafür klemmt man Backpapier am Boden der Form fest. Leicht mit der Hand halten, dass es nicht zu sehr unter Spannung steht und den gefetteten Ring außen schließen. Die Masse in der Backform verteilen und leicht andrücken. Anschließend neun Minuten backen und auskühlen lassen.

Die Schokolade in Stücke brechen und über dem Wasserbad schmelzen, bis sie flüssig ist und sie sich problemlos über dem Kuchenboden verteilen lässt. Danach den Kuchen mit der neuen Schokoladenschicht in den Kühlschrank stellen und warten, bis sich die Schokolade gefestigt hat.

Für die Cheesecream Frischkäse, Zucker, Stärke, Ei, saure Sahne und eine Prise Salz in einer Schüssel rühren. Auch diese Masse wird in die Springform gegeben. Um dem Ganzen noch eine gewisse Optik zu verleihen, wird erhitzte Marmelade mit einem Löffel unregelmäßig verteilt. Das Ergebnis bei 180 Grad etwa 45 Minuten backen. Allerdings sollte man die Form nach 30 Minuten mit Alufolie bedecken, da er sonst zu hart wird.

Bevor man den Cheesecake jedoch essen kann, muss er mindestens sechs Stunden im Kühlschrank fest werden. Daher ist es ratsam, ihn bereits am Vortag des Besuchs zu machen.

Da es derzeit wenig sonnige Tage gibt, sollte man diese ausnutzen und den Kuchen draußen essen. Ein Picknick mit Freunden oder der Familie verbindet das schöne Wetter mit einem Genuss, der uns Amerika für kurze Zeit in den Garten bringt.





Elena

Dienstag, 4. Juni 2013

Zum Anbeißen


© Bilder Franziska Heinz


"Guten Freunden gibt man ein Küsschen"  so erzählt es uns die Werbung. Doch zum nächsten Supermarkt zu laufen, ist nicht gerade ein aufopfernder Liebesbeweis. Wer seine Liebsten mit einem schmackhaften und dekorativen Mitbringsel besonders überraschen möchte, wird dieses Rezept zum anbaisen finden.­ Pardon – zum anbeißen. Dabei handelt es sich um das Französische Baiser (sprich: [bɛˈzeː]), das Kuss bedeutet.

Die hübschen Baisers sind ein sehr geeignetes Rezept für Backmuffel, denn an sich benötigt man nicht mehr als Eier und Zucker. Trotzdem erfordert es Konzentration und ein bisschen Übung. 





Zu Beginn werden in einer Schüssel die sechs Eiweiß und die 150 Gramm Zucker zu einem Eischnee geschlagen. Es wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die Baisers mit feinem Zucker bzw. Puderzucker fluffiger werden. Meiner Meinung nach ist es aber wichtig, dass anfangs der Zucker gröber ist. Durch die Reibung der Zuckerkörnchen kann die Masse schneller steif werden. Den Eischnee so lange schlagen, bis keine Kristalle mehr zu spüren sind, dann erst die 150 Gramm Puderzucker dazurühren. Sollte der Eischnee nicht locker werden, kann das an Fettrückständen in der Schüssel oder am Rührgerät liegen. Sie lassen den Schnee zusammenfallen, sodass er zu einer zähen Masse gerinnt.

Wichtig: Nicht zu schnell aufgeben. Das Schlagen kann gefühlte Stunden dauern. Der Eischnee hat erst dann die richtige Konsistenz, wenn er nicht mehr vom Rührgerät fließt. Ein Teelöffel Speisestärke hilft die Masse zu festigen. Dafür eignet sich auch ein bisschen Zitronensaft, denn die Säure der Zitrone lässt das Eiklar quellen und macht es fest. Ein schöner Nebeneffekt: Der Zitronensaft verleiht den fertigen Baisers einen leichten Glanz. Wer größere Mengen fertigen möchte, muss folgendes beachten: Jedes Eiklar kann maximal fünfzig Gramm Zucker auflösen, deshalb muss der Rest in Form von Puderzucker hinzugefügt werden.














Die fertige Masse nun in einen Spritzbeutel geben und auf einem mit Backpapier bedecktem Blech portionieren. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Beliebte Formen sind zum Beispiel Wölkchen, Rosen oder Kringel. Wer hochstapeln möchte, sollte darauf achten, nicht zu viele Schichten übereinander zu formen, sonst können die Baisers nicht komplett durchtrocknen. Die Folge: Der feuchte Eischnee klebt an den Zähnen. Bei dem Versuch sich davon zu befreien, schenken uns unsere Gäste anstelle eines Lächelns peinliche Grimassen.

Das Blech bei 80 Grad in den Ofen geben und die Baisers ca. eine bis eineinhalb Stunden trocknen lassen. Die Kunst des Baiser-Machens liegt nicht nur in der Konsistenz, sondern auch in der Farbe: Je weißer, desto besser.

Baisers können als Kuchenüberzug verwendet oder als individuelles Schmankerl mit Schokoladensoße, Erdbeeren und Sahne verzehrt werden. In einem verzierten Karton mit einer Schleife oder auf einer Etagere sind sie ein dekorativer Hingucker und ein gern gesehenes Geschenk.







Franziska 

Montag, 3. Juni 2013

Bruchrechnen statt Kalorienzählen


Letzte Woche wurde auf unserem Blog der Wunsch geäußert, etwas vorzustellen, was nicht viel Zeit in Anspruch nimmt. Da habe ich hier genau das Richtige. Perfekt zum Verschenken und natürlich auch zum selber Vernaschen. Selbstgemachte Bruchschokolade. Man nehme einfach Kuvertüre, eine Schokoladenform oder eine Eiswürfelform und seine Lieblingszutat. 

Es darf und kann alles rein, was das Herz begehrt. Bei Früchten würde ich persönlich immer getrocknete nehmen, da tiefgefrorene Früchte einen zu hohen Wassergehalt haben und es deshalb nicht lange haltbar ist. Ob Nüsse, Erdbeeren, Pistazien oder Butterkekse. Vollmilch, weiße Schokolade oder Zartbitter. Experimentiert und findet heraus, was euch am besten gefällt.

© Bilder Linh Pham

Die Schokolade schmilzt dahin

Die Kuvertüre wird zunächst in einem Wasserbad geschmolzen. Ist die Schokolade geschmolzen füllt ihr diese in eine geeignete Form. Eine Eiswürfelform eignet sich bestens für Schokoladen-Lollies. Die noch flüssige Schokolade wird in die einzelnen Formen gefüllt und mit der gewünschten Lieblingszutat verfeinert. Wenn ihr Butterkekse oder ähnliches hinzufügen wollt, dann zerkleinert ihr diese am besten. Aber nur nicht zu klein, damit der Geschmack der Kekse nicht untergeht. Nun wartet man einen kleinen Augenblick, bis sich die Schokolade etwas verfestigt hat und steckt kleine Stäbchen hinrein.



Habt ihr gerade keine Eiswürfelformen parat, dann hilft auch Backpapier. Die Schokolade wird auf dem ausgebreiteten Backpapier zu einem Quadrat verteilt. Langsam, Schicht für Schicht, verteilt ihr die Schokolade und die Zutaten darauf. Kein Problem, wenn die Tafel am Ende unförmig aussieht. Die kleinen Unebenheiten verleihen ihr am Ende eine Selfmade-Optik. Nun kommt die Schokolade in den Kühlschrank, damit sie wieder fest wird.



Kreativ sein!

Es ist euch überlassen, ob ihr nur mit einer Schokolade arbeiten wollt oder mit mehreren. Um einen kleinen Blickfang kreieren, könnt ihr selbstverständlich auch erst eine Schicht weiße Schokolade und dann Vollmilchschokolade in die Form oder auf dem Backpapier verteilen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und das Beste ist: Ihr braucht weniger als 20 Minuten bei der Zubereitung. Ein letzter Tipp zum Schluss: Wer es noch schneller haben will, verstaut die Schokolade vorsichtig im Gefrierfach.




Linh