© Bilder Franziska Heinz |
Jedes Jahr zur gleichen Zeit macht sich allerorts Panik
breit. Während vor der Tür das Freibad mit kühlender Erfrischung lockt, sitzen
hunderte von jungen Menschen an ihren Schreibtischen und blicken sehnsuchtsvoll
aus dem Fenster. Ihre Köpfe rauchen, die Herzen rasen und Angst liegt in den
Augen. Denn vor der Tür steht der Graus sämtlicher Studenten: die
Abschlussprüfung.
Meist beginnt es ganz unterschwellig. Kurze Fragen nach
Unterlagen werden in Nebensätzen versteckt, man versichert sich gegenseitig
„definitiv noch nichts“ gemacht zu haben und wundert sich, warum Dozenten
plötzlich so gestresst sind. Doch spätestens, wenn die ersten Vorreiter über
ihren akkuraten Zusammenfassungen brüten und die Vorlesungen aus Wiederholungen
bestehen, wird klar, dass man wieder einmal viel zu spät dran ist.
Plötzlich sieht man sich selbst übermüdet und mit
ungewaschenen Haaren vor Büchern sitzend. Und während man die Welt im Allgemeinen
und das deutsche Bildungssystem im Speziellen verflucht, kommt einem immer
wieder die Frage ins Bewusstsein: „Warum habe ich nicht früher angefangen?“
Und weil wir wissen, dass es dieses Jahr nicht anders sein
wird, haben wir das perfekte Schmankerl für all jene, die gerne alles auf den
letzten Drücker erledigen. Die kleinen Calvados-Apfel-Cupcakes eignen sich
perfekt für auslaugenden Prüfungsstress, da sie genügend Alkohol und Zucker
enthalten, um auch die anstrengendsten Nächte hinter sich zu bringen.
Zunächst die Äpfel in kleine, sehr dünne Stücke schneiden, zusammen mit einem Esslöffel Zimt und dem Calvados in eine Schüssel geben und abgedeckt mindestens eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen.
Calvados ist ein Branntwein, der entsteht, wenn man den sogenannten Cidre (vergorener Apfelmost) destilliert. Während Calvados bis zum zweiten Weltkrieg noch als billiger Bauernschnaps galt, kann man heute alles damit würzen – so auch unsere Cupcakes. Wir empfehlen möglichst einen älteren Calvados, mehr als vier Jahre, da sich erst dann das Aroma wirklich ausfalten kann.
Zuerst den Ofen auf 150°C Umluft vorheizen und ein Muffinblech gut einfetten. Für den Teig Butter und Zucker solange schlagen, bis sich der Zucker fast aufgelöst hat. Vorsichtig ein Ei nach dem anderen hinzugeben und rühren bis eine homogene Masse entsteht. Nach und nach unter ständigem Rühren das Mehl und den restlichen Zimt hinzugeben.
Sobald die Äpfel lang genug gezogen haben, den Calvados in eine Tasse abfüllen und die Äpfel zu dem Teig geben. Die kleinen Förmchen mit Mehl auslegen, den Teig gleichmäßig verteilen und die Cupcakes 20 bis 25 Minuten backen.
Nach der Backzeit die Cupcakes abkühlen lassen, da sie für das Frosting noch zu heiß sind. Sobald sie Zimmertemperatur erreicht haben, kann man mit einer Kuchenschaufel oder einem Messer das Frosting wie einen Berg auf den Cupcakes verstreichen und das fertige Küchlein genießen.
Sollte also wieder einmal ein Szenario à la „Ich
habe soeben die letzten 200 Seiten meiner Semesterarbeit geschrieben und vergessen
auf Speichern zu drücken“ auftauchen, einfach tief durchatmen, den Laptop aus dem Fenster
werfen und die Nacht mit gefühlten hundert Cupcakes verbringen.
Tobias
Zutatenliste
Für 12 Cupcakes:
120g Butter
120g Zucker
120g Mehl
2 Eier
1-2 Teelöffel Zimt
2 Äpfel
100 ml Calvados
Für das Cream-Cheese-Frosting:
200g weiße Kuvertüre
300g Frischkäse (Stufe Doppelrahm)
70g Puderzucker
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