Sonntag, 22. September 2013

Oachkatzerl's Lieblingsgugel




Als „Gemeine Hasel“ bezeichnet man allgemein einen birkenartigen Strauch, der wie sein Name verrät, Haselnüsse trägt. In meinem Fall handelt es sich bei der „gemeinen“ Hasel um ein bösartiges und arglistiges Eichhörnchen. Hasel fürchtet keine Menschen, sie hat eher eine Abneigung gegen alles und jeden. Durchquert man -ihren- Garten, ist ein hysterisches, quiekendes Zetern die freundlichste Art der Begrüßung. Gäbe es für Eichhörnchen eine Reality-Show über Nachbarschaftsstreit, hätte Hasel durch ihr rüpelhaftes Verhalten bereits Kultstatus: Fünf hochgewachsene Haselnuss-Sträucher – leergeräumt! Keine Rückstände, keine Spuren, keine Pfotenabdrücke.  Gut, dass es Nüsse, sogar schon gerieben, bequem zu kaufen gibt. Dem saftigen Nuss-Gugelhupf für den eigenen Wintervorrat steht so nichts mehr im Weg.





Der Schnelle Nuss Gugelhupf besticht durch seine Einfachheit: er ist schnell gemacht, benötigt kein Mehl und ist besonders saftig. Den Ofen auf 180 Grad vorheizen und eine Gugelhupfform mit einem Durchmesser von ca. 16 cm gut mit Butter einfetten und anschließend mit ein wenig Semmelbrösel mehlieren.

Tipp: Zum mehlieren der Form, werden für dieses Rezept Semmelbrösel an Stelle von Mehl verwendet. Die Brösel sind zum einen Teil der Zutaten und passen daher sehr gut und zum anderen sind sie in ihrer Konsistenz grobkörniger, dadurch lässt sich der Kuchen später leichter aus der Form lösen und erhält zugleich eine markante Oberfläche. 

Der Teig ist in nur wenigen Minuten gerührt: Fünf Eier in eine Schüssel geben und zusammen mit 200 Gramm Zucker, einem Päckchen Vanillinzucker und einer guten Prise Zimt schaumig schlagen. Anschließend 100 Gramm Semmelbrösel und 200 Gramm geriebene Nüsse unterrühren – dabei darauf achten, dass die Nüsse langsam untergehoben werden, durch den hohen Fettanteil würde der lockere Teig sonst zusammenfallen. Zuletzt den Teig in die Form geben und 45 Minuten backen. 

© Bilder Franziska Heinz





Freitag, 13. September 2013

„Pfoten hoch und Tatzen her !“


Na gut, wem das nicht fein genug ist: französische-Schokoladen-Madeleines, selbst gemacht – versteht sich. Das ist der Vorteil der französischen Küche: je französischer und je komplizierter die Bezeichnung, desto größer das ehrfürchtige "Ah" und "Oh" der Gäste. Wer über dieses Rezept stolpert, muss keine Angst haben. Tatsächlich sind die Bärentatzen, unter diesem Namen kenne ich sie seit meiner Kindheit, vollkommen ungefährlich und backleicht.

© Bilder Franziska Heinz






Bevor es an die Arbeit geht, müssen folgende Dinge vorbereitet werden: Den Backofen auf 160 Grad Umluft vorheizen und die jakobsmuschel-förmigen Backformen mit Butter einfetten. Anschließend ein Wasserbad auf dem Herd erhitzen und 60 Gramm Butter in einer Schale über dem Bad  zerlassen.

Während die Butter nun langsam zerfließt, kann der Teig zubereitet werden. Das geht besonders schnell und einfach – und die hübschen Madeleines sind dazu eine nette Beigabe zu einer Tasse Kaffe. Einfach Eier und Zucker schaumig rühren, 50 Gramm Mehl und drei Esslöffel dunkles Kakaopulver dazu sieben und unterrühren. Die Butter kurz abkühlen lassen und hinzugeben. Um den Geschmack noch zu verfeinern, etwas Abrieb einer unbehandelten Zitrone und einen Schuss Rum hinzufügen. (An dieser Stelle noch einmal die Anmerkung: Der Schuss Rum hat die selbe Wirkung wie Backpulver: der Teig geht beim Backen gleichmäßig auf. 

Zum Schluss die Masse in die Förmchen geben – am besten eignet sich dazu ein Teelöffel, auf diese Weise wird nicht zu viel kostbarer Teig verkleckert und die Arbeitsfläche gleicht zum Schluss nicht einem Schlachtfeld. Zwei bis drei Teelöffel sollten pro Tatze reichen, so geht der Teig beim Backen nicht zu weit auf und die schokoladen Madeleinen bekommen keine unförmige Rundung an der Unterseite. Nun für ca. 10-15 Minuten in den vorgeheizten Ofen geben bis die Kuchen durchgebacken sind.

Die Form gut auskühlen lassen, damit man sich nicht die eigenen Tatzen verbrennt. Anschließend daraus lösen und auf einem Gitter abkühlen lassen. Wer möchte, kann die kleinen Bärentatzen noch in zerlassener Zartbitter-Kuvertüre eindippen; das verleiht ihnen die original Pfoten-Optik.



Für Experimentierfreudige 


Die Zartbitter-Kuvertüre über einem Wasserbad schmelzen und mit beispielsweise einem Tropfen Lavendelöl verfeinern – aber Achtung ein Tropfen reicht, denn das Aroma ist sehr intensiv und der Geschmack von Lavendel ist nicht Jedermanns Liebling. Alternativ bietet sich ein Schuss Cointreau an, statt Zitronenabrieb kann der Teig für dieses Rezept mit Orangenabrieb verfeinert werden. 


Samstag, 7. September 2013

Operation Sorgloskuchen


Schokolade macht glücklich, wenn dem so ist, müsste dieser Kuchen das Allheilmittel gegen jegliche Sorgen sein. Die Tarte ist das perfekte Rezept gegen Liebeskummer und das Backen dazu eine schöne Ablenkung.







© Bilder Franziska Heinz

Das Physikum - Basiswissen: Schokoladenmürbteig

Grundlage für die cremige Schokoladenmasse ist ein Mürbteigboden. Wie immer Mehl, Zucker, Eier, eine Prise Salz, eine Prise Zimt und Kakao zusammen mit der kalten Butter verkneten bis ein homogener Teigklumpen entsteht.  Der Patient kommt für eine Stunde, in einer Frischhaltefolie isoliert, in den Kühlschrank. Jetzt heißt es warten.

Hat sich das Befinden des Teiges stabilisiert, darf er aus dem Kühlschrank. Die Arbeitsfläche mit doppelgriffigem Mehl bestäuben und den Teig auf die Größe der Tarteform ausrollen. Für den Rand des Kuchenbodens die Teigreste zu kleinen Würstchen rollen und an die Kante der Form drücken. Zur weiteren Behandlung die den Mürbteig eine viertel Stunde backen. Die Körpertemperatur des Ofens sollte dabei bei 180 Grad (Umluft) liegen. Anschließend den Teig aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.



Hier muss noch eine Zwischenüberschrift hin

Währenddessen werden die Substanzen, die später dem Tarteboden injiziert werden, hergestellt. Dazu in einem Topf vierhundert Milliliter Sahne zum Kochen bringen und hundert Gramm Zucker darin lösen. Die Sahne mit etwa einem halben Teelöffel Bourbon Vanille verfeinern. Gleichzeitig werden Zartbitterschokolade (mind. 85%) und Butter in einer Schüssel über einem Wasserbad geschmolzen. Hat sich alles gut vermengt, wird die Sahne dazugegossen und gut untergerührt bis alles eine gleichmäßige Schokoladencreme ergibt. Die Schokomasse nun in die abgekühlte Mürbteigform geben und gleichmäßig verteilen. Die Tarte sollte für mindestens fünf Stunden in den Kühlschrank, damit sie gut durchziehen kann. Im Idealfall über Nacht im Kühlschrank stehen lassen und den Gästen kühl servieren.



Nachbehandlung

Vitamine sind immer wichtig: deshalb die Schokoladentarte mit einer bunten Beerenmischung genießen und es sich richtig gut gehen lassen. Bei Rezept und Nebenwirkungen beachten Sie bitte die Zutatenbeilage und fragen Sie ihr Kuechleinbackdich Team ( oder schreiben Sie uns auf Facebook)



Nebenwirkungen

  • Chronischer Schokomangel im Haushalt ( die Tarte beansprucht einige Tafeln)
  • Nervöses Auf,- und Ablaufen vor dem Kühlschrank – die langen Wartezeiten können an die Substanz gehen  
  • Gewichtszunahme
  • Entzugserscheinungen
  • Verfolgungswahn (Symptom dafür ist der Mob aus Freunden vor der Tür, der mehr Kuchen fordert)
  • Übelkeit – von mehr als drei Stücken pro Person ist abzuraten
  • Akutes Verlangen nach MEHR
  • trocken und kühl lagern und für Freunde und Ehemänner unzugänglich aufbewahren.