Montag, 5. August 2013

Das Blaue-Beeren-Wunder erleben



© Bilder Franziska Heinz


Bei der Frage, welche wohl meine liebste Frucht sei, hätte ich noch letztes Jahr ohne zu zögern mit "die Himbeere" geantwortet. Vor allem, da in unserem Garten schon den zweiten Sommer die Himbeersträucher nur so wuchern. "Da ist die erste Rote!" oder "Ich habe heute ganze zwei Hände voll geerntet!" schallt es seitdem aus unserem Garten. Auch mein Opa mit seinem Rollator benutzt regelmäßig den kleinen Bauerngarten mit den Himbeersträuchern als Drive-in für eine Portion Himbeeren to go. Bei dem Familienwettstreit um die größte, süßeste oder roteste Himbeere lehne ich mich zurück und beobachte den neuen Beerenzuwachs. Dabei komme ich nicht umhin meine Antwort zu überdenken – denn die Blaubeere ist eine würdige Konkurrenz.  



Vorbereitung
Die mühselige Arbeit am besten zuerst erledigen: Deshalb Backpapier für zwei Springformen mit je einem Durchmesser von 17 cm ausschneiden und die Formen damit auslegen. Damit der Biskuit später gleich gebacken werden kann, den Ofen auf 180 Grad vorheizen. 


Für den Biskuit
Das Eiklar und das Eigelb je trennen. Als erstes das Eiklar mit 40 Gramm Zucker und einer Prise Salz zu einem festen Eischnee schlagen. Danach das Eigelb mit dem restlichen Zucker schaumig schlagen und langsam unterrühren. Die Masse mit etwa einem Viertel einer Vanilleschote verfeinern. Wahlweise kann man sich, statt mit Vanillemark, mit etwa einem Viertel Teelöffel Bourbon-Vanille aus der Mühle behelfen.

Alles in einem Topf Die Zutaten werden eh alle gemischt, warum dann trennen? Die Eier müssen nicht unbedingt getrennt werden, doch die Mühe lohnt sich: Durch das Aufschlagen des Eiklars wird die Masse fluffiger und der Biskuit geht beim Backen leichter auf – auch ohne viel Backpulver.

Nun hundert Gramm Mehl mit einer Messerspitze Backpulver durch ein Sieb in die Masse rieseln lassen und nur leicht unterrühren, so verliert der Teig seine leichte Konsistenz nicht. Zum Schluss den Teig auf die beiden Springformen aufteilen und auf der unteren Schiene ca. 15 Minuten backen. Es müssen nicht dringend zwei Springformen verwendet werden, mir fällt es nur erheblich leichter. Wer möchte kann die gesamte Masse in eine Form geben und den gebackenen Kuchen später mit einem Messer teilen.

Zahnstochertest: Mit einem Holzzahnstocher in die Mitte des Biskuits stechen, ist der Kuchen fertig dürfen keine Teigreste am Zahnstocher kleben bleiben.



Für die Füllung 
Die Blattgelatine in kaltes Wasser legen und aufweichen lassen, sodass eine glitschige Masse entsteht. Währenddessen die Limette mit warmen Wasser abspülen. Anschließend trocknen, die Schale fein abreiben und den Saft aus der Frucht pressen.

Besonders beim Kauf von Zitronen, Limetten und Orangen sollte man darauf achten, dass die Produkte unbehandelt sind. Zuhause trotzdem nochmals gut abwaschen – der Abrieb soll schließlich später in die Füllung.

Danach 80 Gramm Zucker, Limettenabrieb und 400 Gramm griechischen Joghurt gut miteinander verrühren. Den Limettensaft und 100 Milliliter Heidelbeerwein in einem Topf erhitzen. Nun die eingeweichte Gelatine wie einen Schwamm vorsichtig ausdrücken und in der Flüssigkeit gründlich auflösen. Die Flüssigkeit wird nun unter die restliche Joghurtcreme gerührt. Die Masse kommt jetzt in den Kühlschrank bis sie eine festere Konsistenz erhält.

In der Zeit sollten die Biskuitböden fertig sein. Die Formen aus dem Ofen nehmen, den Biskuit daraus lösen und auf einem Gitter abkühlen lassen. In Vorfreude auf den sommerlichen Joghurtgenuss sollte man aber nicht vergessen das Backpapier zu lösen – aber aufpassen: das Papier ist heiß.



In den letzten Zügen
Ist der Biskuit abgekühlt, kann er auf der Platte, dem Teller oder der Etagere, auf der serviert werden soll, angerichtet werden. Dafür den ersten Boden auf dem Teller platzieren und eine Tortenrand oder einen Springformrand darumlegen.Als nächstes die Oberfläche mit etwa ein bis zwei Zentimeter der gestockten Joghurtcreme bedecken. Ein paar der Blaubeeren auf die Masse fallen lassen. Nun den zweiten Biskuitboden auf den ersten mit Joghurt bedeckten Boden setzen und wieder die Oberfläche mit der Joghurtcreme gleichmäßig bedecken. Achtung: Man sollte darauf achten, dass etwas von der Creme-Masse übrig bleibt. Die Ränder der Torte, die jetzt noch von der Tortenform umgeben sind, werden später damit bedeckt.

Die Torte kommt nun für mindestens vier Stunden in den Kühlschrank. So wird sie fest und fließt uns bei den sommerlichen Temperaturen nicht davon. Ist die Wartezeit endlich vorbei, kann die Tortenform abgenommen werden und die Ränder sorgfältig mit der übrigen Joghurtmasse bedeckt werden. Dafür die restliche Masse mit aufgeschlagener Sahne vermengen. Zum Schluss die verführerische Torte mit den restlichen Blaubeeren dekorieren.

Die Blaubeer-Joghurt-Torte hat durch den Limettensaft einen angenehm erfrischenden Geschmack und ist nicht so süß wie sie auf den ersten Blick scheint. Wer von den fruchtigen Blaumachern nicht so überzeugt ist, kann die Torte mit Himbeeren, Erdbeeren oder auch Brombeeren abändern. Statt des Heidelbeerweins kann die Füllung mit einem Sirup nach Wahl verfeinert werden. Die Schokoladen-Variante folgt in Kürze!

Franzi



3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das sieht sehr lecker aus und klingt auch so. Vor dem Nachbacken eine Frage: Muss es unbedingt griechischer Joghurt sein? Oder funktioniert auch normaler, eventuell sogar fettarmer?

kuechleinbackdich.blogspot.com hat gesagt…

Natürlich kann die Torte auch mit fettarmen Joghurt zubereitet werden. Das Blaubeer-Wunder ist allerdings eine Sünde wert!

Anonym hat gesagt…

Obwohl ich kein wahrer Blaubeer-Fan bin, habe ich jetzt total Lust auf euer blaues Wunder! Vor allem die Bilder machen Lust..